Ivar Schmutz-Schwaller

27.09.1935 – 16.06.1999

Ivar benutzte für seinen Vornamen auch die Schreibung Yvar. Sein Nachname war eigentlich nur Schmutz, aber er fühlte sich sehr stark mit seiner Mutter verbunden und entschied sich daher schon in jungen Jahren, offiziell den Nachnamen Schmutz-Schwaller zu verwenden.

Jugendjahre

Schmutz-Schwaller ist am 27. September 1935 in Düdingen, Kanton Freiburg, in der Schweiz in einer Musikerfamilie zur Welt gekommen. Seine Eltern waren Vater Moritz (geb.1909) und Lina, geborene Schwaller. Sein Vater war Allround-Musiker und u.a. der Organist des Ortes und seine Mutter gab Klavierunterricht zu Hause. Seine Musikausbildung begann bei ihm zu Hause-: Sein Vater galt als strenger Lehrer.

Sie lebten in finanziell schwierigen Verhältnissen. Nach dem Besuch der Grundschule im Dorf wurde Ivar als Internatsschüler in das Benedikter-Kollegium von Einsiedeln (Kanton Schwyz)geschickt. Parallel war er auch “Pfadi” den Pfadfindern von Düdingen.

Ivar in der Klosterschule Einsiedeln in der Schweiz, 1958
Ivar vor der StiftKirche von Einsiedeln.
Die Studenten trugen damals eine Benediktinersoutane, wie die Novizen.

Seine Muttersprache war Deutsch. Allerdings eignete er sich nach dem Gymnasium sehr gute Französischkenntnisse an, womit er praktisch als perfekt zweisprachig gelten konnte. Er war musikalisch hochbegabt, er hatte das absolute Gehör. Er lernte dort Orgel bis zur Virtuosität, sowie weitere Musikinstrumente, Posaune, Klavier und andere. Am Ostersonntag des Jahres 1954 spielte Ivar während der feierlichen Abtmesse auf der Posaune eine Eigenkomposition mit dem Titel “Sursum Corda”.

Nach der Matura (1954) trat er in das Priesterseminar der Diözese von Lausanne, Genf und Freiburg (Séminaire diocésain de Lausanne, Genève et Fribourg) und wurde am 2. Juli 1961 zum Priester geweiht. Danach beginnt er seine Arbeit als Seelsorger als Vikar von Bösingen (Kanton Freiburg). Anschließend geht er in die Feldpredigerschule der Schweizer Armee und arbeitet parallel Feldprediger. 1962 ernannte ihn François Charrières, Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg, zum Vikar von Vevey (Kanton Waadt). Dort fühlte er sich vom Jesuitenorden angezogen, kehrte aber nach einigen Monaten in das Bistum zurück und arbeitete einige Monate als Spitalseelsorger in Estavayer-le-Lac (Kanton Freiburg). Anschließend wurde er Pfarrer der Pfarrei Notre-Dame de Genève und ein Jahr später Seelsorger am Kantonsspital Lausanne (Kanton Waadt).

Ivar ließ sich dann in der Diözese Freiburg exkardinieren und begab sich nach Köln, um dort der Musikforschung, seinem zweiten Beruf, zu widmen. Im Zuge des Konzils wollte er sich der Komposition einer neuen Kirchenmusik widmen.  

Musikstudium

Parallel zu seinem Studium im Priesterseminar studierte er weiter Musik am Konservatorium Freiburg, wo er neben verschiedenen Instrumenten Komposition bei Aloys Fornerod (1890-1965) und Blasinstrumente und Komposition bei Jules-Philippe Godard (1899-1978) lernte. Er spielte Klavier, Orgel, Trompete und Posaune und hatte ein besonderes und seltenes Ohr, das weit über dem absoluten Ohr lag. Er war auch in der Lage, die Partitur des Stückes zu visualisieren, das er hörte.

Ivar Schmutz-Schwaller und Maroun Mrad

Dialogue